Wie Kinder selbständige, erfüllte und erfolgreiche Erwachsene werden können
Einfluss von Gesellschaft und Bildungssystemen
Welchen Einfluss haben heute Bildungssystem und Gesellschaften auf Familien? Die Forschung spricht von drei zentralen Themen. Es findet oft Förderung statt, mehr Coaching (Management) der Kinder anstatt Monitoring (Begleitung). Überbehütung ist auch ein grosses Thema, hier entstehen Abhängigkeiten, welche die Selbständigkeit erschweren. Als dritten Punkt sieht man in Studien die Angst- und Sicherheitskultur. Kinder gelten als verletzlich, sind aber eigentlich widerstandsfähig.
Vier Wege zur Mündigkeit
Wie kann man nun die Kinder unterstützen selbständige, erfüllte und erfolgreiche Erwachsene zu werden? Frau Professor Stamm zeigt hierzu vier Wege auf: Eltern sollen versuchen, den eigenen Stress abzubauen, weniger Kontrolle mehr Vertrauen. Wir sollen versuchen Überengagement zu erkennen, was bedeutet, dass wir nicht die Probleme unserer Kinder lösen sollen, Noten nicht als eigene Leistung empfinden. Im Weiteren sollen wir nicht den Fokus auf Noten, sondern Lernprozesse legen. Fehler und Misserfolge sind normal und bringen das Kind weiter. Wichtig ist auch, dem Kind Verantwortung zu übertragen, Wege zur Autonomie und Verantwortungsübernahme suchen.
Selbstorganisation, Hartnäckigkeit, Enthusiasmus und Erhöhung der Frustrationstoleranz
Was aus der Anwendung dieser vier Ratschlägen resultieren kann ist ein selbstorganisiertes Kind, es kann etwas selbst tun und organisieren. Es gewinnt an Hartnäckigkeit, es bleibt an etwas dran, anstatt schnell aufzugeben. Es entwickelt Enthusiasmus, es interessiert sich für etwas, das es tun will und es sind nicht die Eltern, die wissen, was das Beste für das Kind ist. Zu guter Letzt wird die Frustrationstoleranz erhöht. Das Kind kann mit Niederlagen umgehen und wird nicht so schnell von Misserfolgen entmutigt.
Die anschliessend gestellten Fragen zeigten, dass der Vortrag von Frau Professor Stamm viele aktuelle Herausforderungen in den Familien der Anwesenden ansprach. Der Vortrag wurde als 3G-Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung des Liechtensteinischen Gymnasiums durchgeführt.
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